Henri Michaux

Henri Michaux (1899 - 1984) stand anfangs den Surrealisten nahe, wurde in den 60er Jahren durch Bücher und Zeichnungen bekannt, die aus seinen Experimenten mit Meskalin hervorgingen, und wurde ins Deutsche unter anderem vom Dichter Paul Celan übersetzt. Er ist einer der großen Einzelgänger in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Henri Michaux wurde in eine bürgerliche Familie hineingeboren. Sein erster französischer Schulaufsatz ist für seinen Lehrer wie auch für ihn selbst ein Schock: "Was sich nicht alles in seiner Fantasie findet!" Der Lehrer drängt ihn zur Literatur. 1919 bricht er sein Medizinstudium ab und schifft sich 1920 auf einem der letzten Hochsee-Segelschiffe und später auf einem Zehntausend-Tonner als Matrose ein. 1921 kehrt er nach Brüssel zurück. 1922 beginnt er zu schreiben. 1925 begegnet er der Malerei von Klee, Ernst und de Chirico, er ist begeistert. 1927 unternimmt er eine Reise nach Ecuador, danach übersiedelt er nach Paris. Es folgen Reisen nach Anatolien, Nordafrika, Italien. 1930-31 unternimmt er eine große Asienreise, "endlich seine Reise": Indien, Indonesien, China, Japan. 1935 ist er in Montevideo und Buenos Aires, 1939 in Brasilien. Flucht aus Paris beim Einmarsch der Nazis. 1948 stirbt seine Frau nach einem Unfall an schweren Verbrennungen. 1955 wird er französischer Staatsbürger. Ab 1957 stellt er praktisch überall auf der Welt aus. Er ist Teilnehmer der documenta 2 (1959), auch der documenta 3 (1964) und der documenta 6 (1977), er erhält 1960 den Einaudi-Preis der Biennale von Venedig, 1965 wird ihm der Große Staatspreis für Literatur der Republik Frankreich zugesprochen, den er ausschlägt.

 

Bei Mandelbaum sind erschienen:

Reise nach Groß-Garabannien - Helmut Bohatsch, Peter Rosmanith. Klangbuch in Halbleinen mit 1 CD

 

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