Mittwoch, 27. April 2022, 19.30 Uhr


Leider abgesagt: Otto Lechner spielt und spricht Kafka

 

Dies ist ein Konzert im Rahmen der Veranstaltungsreihe 15 Jahre Klangbücher im Theater AKZENT in Wien.

 

Die vom Musiker Peter Rosmanith für den Mandelbaum Verlag produzierte Klangbuchreihe feiert 15 Jahre. Mehr als zwanzig, zum Teil preisgekrönte Produktionen sind bis jetzt erschienen, jede illustriert von Linda Wolfsgruber.
Innovative und experimentierfreudige MusikerInnen und renommierte Schauspieler:innen erzählen gemeinsam Geschichten. An vier Abenden werden und wurden einige Programme aus dieser Reihe präsentiert.

 

OTTO LECHNER:

 

»Franz Kafkas Erzählungen beschäftigen mich nun bereits 15 Jahre lang. Auf der Suche nach neuen Improvisationsformen für das Akkordeon habe ich immer wieder Fragmente, Stellen aus den Tagebüchern, oder ganze Erzählungen gefunden, in denen ein ich vorkommt oder spürbar wird, an dessen Stelle ich mich als Sprecher setzen kann und dessen Stimmungen das Akkordeon verdeutlicht oder ad absurdum führt.«

 

Wie verbindet man Literatur und Musik, ohne dabei sperrig zu werden?

 

»Ich kam zur Literatur als ich in einer Formkrise steckte. Wenn du keine starken Außeneinflüsse bekommst, gehst du im Kreis, spielst immer nur das, was du eh schon kannst, reduzierst dein Spiel auf das Einhalten von Abfolgen. Durch meine Blindheit habe ich ja ein Handicap beim Kennenlernen fremder Sachen. Ich kann mir nicht einfach eine Partitur schnappen und mal eben drüber gehen. Deshalb brauche ich den Kontakt zu anderen. Außerdem genügt das Hören oft nicht für eine intensive Auseinandersetzung. Ich muss das Stück auswendig lernen. Erst dann verstehe ich, was sich der Komponist dabei gedacht hat.
Auf der Suche nach anderen Formen bin ich irgendwann auf die Idee gekommen, selber Geschichten auswendig zu lernen und nach einer Improvisation dazu zu suchen. Das heißt, ich bin sehr auf die Geschichte konzentriert und die Musik passiert mehr oder weniger von selbst. Um die kann ich mich konzentrationsmäßig gar nicht so kümmern. Das war und ist mein Zugang zur Literaturvertonung.«

 

Dabei passieren auch wirklich unbewusste Dinge?

 

»Auf jeden Fall. Es passieren dabei Sachen, die sonst nicht passieren würden.«

 

 

Theater Akzent
Theresianumgasse 18, 1040 Wien

 

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