Donnerstag, 23. Februar 2023, 18 Uhr


Präsentation: Madame d'Ora – Tagebücher aus dem Exil

 

D’Ora, mit bürgerlichem Namen Dora Kallmus, war eine Fotografin von internationalem Rang mit Ateliers in Wien und später in Paris, wo sich Persönlichkeiten von Gustav Klimt bis zum Kaiserhaus, Josephine Baker bis Pablo Picasso porträtieren ließen. 1940, nach der Okkupation Frankreichs, verlor sie ihren Besitz. Ihre geliebte Schwester wurde 1941 nach Lodz deportiert. D’Ora floh in den Süden Frankreichs und lebte rund drei Jahre in einem Bergdorf in der Ardèche, wo sie ein Tagebuch führte und Essays sowie einen Roman schrieb. Sie plante, Teile dieser Schriften nach dem Krieg zu veröffentlichen, fand aber keinen Verlag.
Die Herausgeberin Eva Geber hat nun diesen Nachlass erstmals umfassend aufgearbeitet und begleitet ihn mit einem erläuternden Essay sowie Zeit- und Polizeidoku­menten. Das Ergebnis ist das intime Bild einer Frau, die trotz Not und Gefahr nicht bereit ist, sich aufzugeben, die ihre Würde bewahren und ihre Werte leben will. D’Oras Aufzeichnungen zeigen anschaulich, wie sich der Blick eines Menschen durch die Bedrohung des National­sozialismus verändert.

 

Eva Geber (* 1941) ist eine österreichische Grafikerin, Autorin und Kulturpublizistin. Sie war 30 Jahre lang Redakteurin der Zeitschrift "AUF – Eine Frauenzeitschrift" und ist Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung.

 

Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums Wien in Kooperation mit IKG Kultur.

 

Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse, 1010 Wien

 

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